Wenn schweren Zeiten anbrechen

[Dove]

Mit Entmutigung, Depression oder offensichtlichem Versagen umgehen

von

By Grantley Morris


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Freudloser Segen

In Gottes Wartezimmer sind die Vorhänge meist zu. Es ist aufregend nach vorn zu starren, aber der Glaube wächst am besten in der Dunkelheit. Das Leben ist auf der Sonnenseite so erheiternd, dass wir selten bemerken, wie unser Glaube schwindet. Wenn Dinge trübe sind, schießt das spirituelle Leben empor.

Gottes Heilige vollbringen große Dinge, während sie in verblendeter Verwirrung taumeln. „Im Vertrauen“, sagt die Schrift: „machte Abraham, . . . sich auf den Weg, obwohl er nicht wusste, wohin er kommen würde.“ (Hebräer 11:8 – hervorgehoben von mir) „Und jetzt gehe ich nach Jerusalem, von Gottes Geist dazu gedrängt und an seine Weisung gebunden,“ sagte Paulus: „Was dort im Einzelnen mit mir geschehen wird, weiß ich nicht“ (Apostelgeschichte 20:22 – hervorgehoben von mir). Die Jünger waren immer wieder beeindruckt oder verblüfft von Christus’ Wörtern und Verhalten. Die Psalmisten fragten sich immer: „Warum?“ (z.B. Psalm 10:1; 22:1; 42:9; 43:2; 44:23; 74:1; 88:14) und inmitten seines Leidens hatte Hiob keine Ahnung, was passiert ist.

Finstere Rätsel bringen großartigen Segen. Am Ende des Jahres, in dem er den Tod seines neugeborenen Sohnes, dann den Tod seiner Frau und dann Angriffe auf seine eigene Gesundheit erlebt hat, schrieb Hudson Taylor: „Das war das beklagenswerteste und segensreichste Jahr meines Lebens.“ Wenn es sonnig ist, wollen wir rausrennen und spielen. Es sind die dunkelsten Momente, bei denen wir die Hand des Vaters ganz fest halten.

In der Finsternis gehen Eigenschaften wie Vertrauen, Mut und Hingabe bis an Limits, die wir zuvor noch nie erreicht haben. Trotzdem scheint das Leben so bedrückend, dass wir unsere Erfolge gar nicht wahrnehmen.

In tadellosem Zustand können die Augen des Glaubens sehr weit sehen. Wenn ein Sturm aufzieht, ist es seine Herkulesaufgabe für die gleichen Augen auch nur ein wenig die trübe Düsternis zu durchbohren. Es sind die Bedingungen, nicht Du, welche sich verschlechtert haben. Entgegen allen Gefühlen, baust Du nicht ab.

Obwohl mit besten Absichten, äußert sich manchmal viel sentimentales Geschwafel in der Rückkehr zu seiner „ersten Liebe,“ als ob die blauäugige Euphorie neuer Christen größer wäre als die Tiefgründigkeit eines normalen älteren Christen. Quatsch! Die meisten spirituellen Flitterwöchner strahlen in erster Linie, weil sie denken, dass sie in eine glückselige Welt fast perfekter Christen, sofortiger Erhörung selbstsüchtiger Gebete und ein Leben frei von Leid, Herzschmerz und Prüfungen eingetreten sind. Ihre Liebe ist bloß Schwärmerei, relativ gesehen zur Begeisterung, welche Dich dazu bewegt, nicht nachzugeben.

Verwechsle nie Hingabe mit Emotionen. Betrachte zur Veranschaulichung die von Natur aus zugehörigen Gefahren in der intimsten menschlichen Beziehung. Obwohl in einer Romanze Liebe und körperliches Verlangen ineinander verflochten sein können, zeichnen sich Herzschmerz und Tragödien für all jene ab, die diese nicht als separate Instanzen wahrnehmen. Was wenn die Heiratspläne einer Person umgestimmt werden von der Unfähigkeit zwischen Liebe und sexuellem Verlangen zu unterscheiden? Was wenn in der Ehe der Verlust des sexuellen Verlangens als ein Rückgang der Liebe angesehen wird? Solch ein Missverständnis kann die ganze Beziehung bedrohen. Auf ähnliche Weise hat im spirituellen Bereich das Versagen, zwischen Gefühlen und Liebe für Gott zu unterscheiden, ernst zu nehmende Konsequenzen.

Obwohl ich ganz für Ausgelassenheit bin, misst die Bibel Liebe nicht in Kribbeln pro Sekunde, sondern im Riskieren seines Lebens (1 Johannes 3:16-18). Es ist Schmerz, der in den Tiefen der Täler ertragen wird und nicht schnulzige Gefühle in der Abendröte hoher Verzückung, welcher Liebe bewertet. Suche auf jeden Fall leidenschaftlich das Antlitz Gottes, aber nehme nicht an, dass emotionale Kälte – eine normale Phase im spirituellen Leben eines jeden – gleich geistige Kälte bedeutet. Wir marschieren durch Glauben, nicht durch warmen Flausch.

Ein Athlet war inmitten eines Rekord brechenden Rennen noch nie in seinem Leben so fit und stark. Trotzdem hat sich sein schmerzerfüllter Körper noch nie so schwach gefühlt. Genauso ist es nicht unüblich, mitten in spirituellen Prüfungen starker zu sein, sich aber schwächer als jemals zuvor zu fühlen. Und für christliche Freunde scheinst Du ein hoffnungsloser Fall zu sein. Ein Ultra-Marathon Champion, der die letzte Etappe dahertaumelt, schaut armselig aus. Ein Kind könnte das besser. Jeder, der nicht versteht, was dieser Mann durchgemacht hat, würde vor Ekel zurückschrecken. Nur jemand, der sich aller Fakten bewusst ist, wäre eingeschüchtert von seiner Ausdauer, während er weiterstrauchelt.

Schau Dir Scott und sein Team an, welche sich bis zum Sürdpol abgemüht haben, nur um herauszufinden, dass ihr Ruhm, den Pol als Erste zu erreichen, für immer verloren war. Amundsen hat sie um einen Monat geschlagen. Um diese Sinnlosigkeit zu verstärken, mussten sie noch Blizzards, Krankheiten, Erfrierungen und Hungertod ertragen nur um zugrunde zu gehen; die letzten drei starben nur wenige Meilen entfernt von der sicheren Zuflucht. Trotzdem wird heute deren miserable Niederlage, welche mit dem Tod in eisiger Isolation geendet hatte und von keiner einzigen noch lebenden Seele miterlebt worden war, als eine der unglaublichsten Entdeckungsreisen und menschlicher Beständigkeit gepriesen.

Jede Faser in mir ist überzeugt, dass deren Ruhm nur ein Schatten dessen ist, was Du erreichen kannst. Obwohl du in Abschottung und offensichtlicher Nutzlosigkeit leidest, die Tiefen deiner Prüfungen niemandem auf dieser Erde bekannt sind, könnte dein Name in den Lichtern des Himmels aufflammen, auf ewig von den himmlischen Scharen geehrt werden für deine unglaublichen Strapazen mit Verzweiflung, Krankheit, Verlust oder was auch immer. Es kommt der Tag, an dem die Dinge, welche heimlich ertragen worden sind, von den Hausdächern laut kundgetan werden. Schau Dir Hiob an: fassungslos, verleumdet, missverstanden; der nicht nur gegen einen heldenhaften Feind kämpfte, sondern auch mit eigentlich alltäglichen Dingen – eine finanzielle Wende, Verlust, Krankheit; nicht von schreienden Fans umjubelt, sondern nur von ehemaligen Freunden ausgebuht. Wenn selbst auf diesem verrückten Planeten Hiob gerühmt wird, kann ich mir nicht vorstellen was Dich erwartet, wenn alles offenbart wird. Dein Kampf gegen die Miseren des Lebens kann so gewagt sein wie Davids Kampf gegen Goliath. Sorge Dich nicht, dass andere das zurzeit nicht verstehen. Eines Tages werden sie es. Und dieser Tag wird niemals enden.

Das Leben scheint hoffnungslos. Jeder Tag fühlt es sich an, als ob Du noch eine weitere Stufe runtergefallen bist. In solch einer Finsternis nur einen Funken an Glauben zu bewahren ist ein spektakulärer Sieg. Es möge vielleicht alles von Dir abverlangen, nur um weiter auszuhalten. Aber mach es. Du stemmst spirituelle Gewichte.

Wenn deine Blüte stirbt, geschieht das, damit die Frucht wachsen kann. Erinnere Dich an den Krüppel am Tempeltor: Er hoffte auf Almosen und bekam Beine (Apg 3:1-3). Der Schöpfergott liebt Überraschungen. Und er liebt Dich.

Die Erde sieht uns im Glaubenskampf abgeflacht auf der Wrestling-Leinwand. Der Himmel sieht unsere Bildung auf der Leinwand des großen Künstlers.

Halb fertige Kunstwerke schauen hässlich aus. Was zählt ist jedoch das fertige Meisterwerk. Vergiss Erscheinungsbilder. Ergebe Dich dem Künstler. Das Ergebnis wird atemberaubend sein.

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